Erfahrungsbericht über den Einsatz einer Seewing
auf dem Fischkutter „Christine“ FED4

Am Montag den 22.10.2012 war der Kutter in Cuxhaven zu
Reparaturarbeiten  eingelaufen. Während dieser Arbeiten wurde
 
das Steuerbordgeschirr an Land verbracht. Kurrbaum und
 
Schlitten wurden gegen eine dort liegende Seewing ausgetauscht.

 Um 17.00 Uhr verließen wir den  Neuen Fischereihafen Richtung Amrum.
Gefischt wurde von Montagabend bis Donnerstagmorgen. Vorwiegend wurden die  Geschirre auf dem Revier zwischen Amrum
 
und Süderoog auf harten Sandgrund eingesetzt. Die Wetterlage war steht’s ruhig, so dass ein Verhalten der Seewing
bei Seegang  nicht bewertet werden konnte.

Vorab muss erwähnt werden, dass sich die Seewing und das
 herkömmliche Geschirr in Größe und Gewicht unterscheiden.
Die Seewing scheint doch um einiges leichter gebaut zu sein. Ihr offener Stau (ca. 8,50 x0,5) beträgt nur 4,25qm zur
herkömmlichen Kurre (ca9,20 x0,6) von 5,5qm. Genau dieses Ergebnis spiegelte sich im Fang wieder, nämlich 20% weniger Krabbenanteil.
Beim Schleppen der Geschirre zeigte sich eine maximale Ruderlage von 5 Grad. Es hatte den Anschein,
als nahm die Ruderlage bei zunehmender Kraftabgabe sprich Motordrehzahl ab.
Die Schleppgeschwindigkeit bei Verwendung einer Seewing erhöhte schätzungsweise um 0,2 – 0,3 Knoten,
bei gleichbleibender Motordrehzahl. Das Fahren der Kurrleine mit 3,5 facher Länge oder üblicher Führung brachte keinen sichtlichen unterschied.
Insgesamt fing die neue Kurre etwas mehr Dreck (Muscheln, Seesterne usw.),
dass könnte aber auch auf die größere Bucht im Rollengeschirr zurückzuführen sein, da diese  nicht gekürzt bzw. angepasst wurde.
Auf dem beschriebenen Fanggrund ist  die Seewing nicht eingesackt, die 8cm höherliegenden Auffangsohlen waren nicht blank.

Fedderwardersiel, den25.10.2012     Söhnke Thaden
Seewingbilder hier klicken
Der Erfahrungsbericht von der GRE 24 wird in der nächsten Woche erscheinen