Erfahrungsbericht über den Einsatz einer Seewing
auf dem Fischkutter
„Christine“ FED4
Um 17.00 Uhr
verließen wir den Neuen Fischereihafen Richtung Amrum.
Gefischt wurde von Montagabend
bis Donnerstagmorgen. Vorwiegend wurden die
Geschirre auf dem Revier zwischen Amrum
und Süderoog auf harten Sandgrund
eingesetzt. Die Wetterlage war steht’s ruhig,
so dass ein Verhalten der Seewing
bei Seegang nicht bewertet werden konnte.
Vorab muss erwähnt werden, dass sich
die Seewing und das herkömmliche
Geschirr in Größe und Gewicht unterscheiden.
Die Seewing scheint doch um einiges leichter gebaut
zu sein. Ihr offener Stau (ca. 8,50 x0,5) beträgt nur 4,25qm
zur
herkömmlichen Kurre (ca9,20 x0,6) von 5,5qm. Genau dieses Ergebnis spiegelte sich im Fang wieder,
nämlich 20% weniger Krabbenanteil.
Beim Schleppen der Geschirre zeigte sich eine
maximale Ruderlage von 5 Grad. Es hatte den Anschein,
als nahm die Ruderlage bei
zunehmender Kraftabgabe sprich Motordrehzahl ab.
Die Schleppgeschwindigkeit bei Verwendung einer
Seewing erhöhte schätzungsweise um 0,2 – 0,3 Knoten,
bei gleichbleibender
Motordrehzahl. Das Fahren der Kurrleine mit 3,5 facher Länge oder
üblicher Führung brachte keinen
sichtlichen unterschied.
Insgesamt fing die neue Kurre etwas mehr Dreck
(Muscheln, Seesterne usw.),
dass könnte aber auch auf die größere Bucht im
Rollengeschirr zurückzuführen sein, da diese
nicht gekürzt bzw. angepasst wurde.
Auf dem beschriebenen Fanggrund ist die Seewing nicht eingesackt, die 8cm höherliegenden Auffangsohlen waren nicht
blank.